Nec tu divinam Aeneida tempta! fordert das epische Ich sein Epos auf – und rückt damit am Werkende das allgegenwärtige intertextuelle Oszillieren zwischen Inspiration durch und Abgrenzung von Vergils Aeneis nochmals in den Fokus. Doch die 12 Bücher über den blutigen Bruderkrieg zwischen Eteocles und Polynices und den Zug der Sieben gegen Theben haben auch sprachlich und inhaltlich viel zu bieten: Die Lektüre wird sich auf solche Passagen konzentrieren, an denen sich die kontrastive Plastizität der (wahlweise grausigen, grotesken oder gar komischen) Szenenmalereien, die besondere Erzähltechnik und der originelle (weil ebenso postvergilische wie postlucanische) Umgang mit epischen Bauformen besonders augenfällig beobachten lassen.
Anforderungen:
Erwartet werden eine regelmäßige, aktive Teilnahme und eine gründliche Vorbereitung der wöchentlichen Übersetzungspassagen. Hinzu kommen gelegentlich Aufsätze aus der Sekundärliteratur sowie Übungen zur Textkritik.
Zur ersten Sitzung möge sich bitte jede:r über Statius’ Leben und Werk informieren und das Proöm (Theb. 1,1-45) lesend und übersetzend präparieren! |