Kommentar |
Manche kennen Italien als Urlaubsland, als Land der Strände und Kulturstädte, manche von den Skandalen und Bunga-Bunga-Festen des Ministerpräsidenten Berlusconi. Andere lieben das gute Essen, die Pizza, den Gelato. Der mehrfach Oscar-gekrönte Film von Federico Fellini, „La dolce vita“ (Das süßen Lebens, 1960) prägt vielfach das Bild von der Lebensweise der Italiener: „mangiare, bere e fare l‘amore!“ (Essen, Trinken und Liebe machen). Politisch wird Italien als instabil eingeordnet, seit dem Krieg hat es die derzeitige 66. Regierung. Aber ist dem tatsächlich so? Inwieweit entspricht die Wirklichkeit diesen Urteilen oder Vorurteilen? Wir wollen das Land in seiner Wirklichkeit kennenlernen, hinter die Kulissen schauen, wie die innere Uhr Italiens tickt, wie die Geschichte das Land, die heutige Republik geprägt hat und welche Spannungen daraus auch heute noch erwachsen; wie Italiens demokratische Strukturen aufgebaut sind, warum es zu den häufigen Regierungskrisen kommt, warum das Wahlsystem die Demokratie schwächt. Italien ist Gründungsmitglied der Europäischen Union. Wir wollen uns auch fragen, wie Italien zur Europäischen Union heute steht, ob die neuen populis-tischen, europafeindlichen Parteien im Aufschwung sind, ob ein ItalExit zu befürchten ist, wie die Demokratie von den Rankingagenturen eingestuft wird, wie es zu den Grundrechten steht. Abschließend wollen wir uns die Frage stellen, wie die Lebenslust der Italiener (und das allgemeine Vorurteil vom mangelnden Leistungswillen) mit dem wirtschaftlichen Fortschritt vereinbar ist und wie Italien wirtschaftlich dasteht. |
Literatur |
• Bundeszentrale für politische Bildung, Italien (ITA), https://www.bpb.de/17671/italien-ita, letzter Abruf 16.10.2021. • Grasse, A. (2004): Italienische Verhältnisse 2004, Kontinuität und Wandel im politischen System der "zweiten Republik", Bundeszentrale für politische Bildung, https://www.bpb.de/apuz/28142/italienische-verhaeltnisse-2004?p=all, letzter Abruf 16.10.2021. • Grasse, A. (2005): Modernisierungsfaktor Region, Subnationale Politik und Föderalisierung in Italien, Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. • Peterlini, O. (2021a): Italien - Abkehr von Europa? in: Gornig, G. H. / Hilpold, P. (Hg): Europas Grundwerte auf dem Prüfstand – unter besonderer Berücksichtigung der Länder Mittel- und Osteuropas. Duncker & Humblot, Berlin. • Peterlini, O. (2018a): Italien - Aufbruch zur Mehrheits-Demokratie? Verfassungsreformen, Wahlgesetze und Verfassungsurteile, Zeitschrift für Parlamentsfragen (ZParl), Heft 4/ 2017, Herausgeber: Deutsche Vereinigung für Parlamentsfragen Berlin. • Peterlini, O. (2012e de): Minderheitenschutz und Wahlsysteme, Die Spielregeln von Wahlsystemen und ihre Auswirkungen auf Sprachminderheiten - Südtirol und europäische Minderheiten im Blickfeld, New Academic Press, Wien |