Literatur |
Henning Börm – Marco Mattheis – Johannes Wienand (Hgg.), Civil War in Ancient Greece and Rome, Stuttgart 2016; Karl Christ, Krise und Untergang der römischen Republik, Darmstadt 2002; Karl DeRouen – Edward Newman (Hgg.), The Routledge Handbook of Civil Wars, London 2014; Egon Flaig, Den Kaiser herausfordern, Frankfurt 2019; Hans-Joachim Gehrke, Stasis, München 1985; Stathis Kalyvas, The Logic of Violence in Civil War, New York 2006; Joachim Szidat, Usurpator tanti nominis, Stuttgart 2010. |
Lerninhalte |
Bürgerkriege waren zu allen Zeiten eine der schlimmsten Katastrophen, die ein Gemeinwesen treffen konnten, da Gewalt unter Mitbürgern einen massiven Tabubruch darstellt. Seit 1945 handelt es sich bei den weitaus meisten bewaffneten Konflikten auf der Welt um Bürgerkriege, und gerade in den letzten Jahren sind auch Nordamerika und Europa von wachsender sozialer Desintegration bedroht. Aber auch antiken Gesellschaften war dieses Phänomen alles andere als fremd; im Gegenteil, interne Konflikte ziehen sich geradezu leitmotivisch durch die griechisch-römische Geschichte. Das Oberseminar wird anhand ausgewählter Beispiele – von den „Staseis“ in griechischen Poleis über die bella civilia am Ende der Römischen Republik bis hin zu den oft blutig eskalierenden Usurpationsversuchen der Kaiserzeit und den spätantiken Wirren, die das Ende des Weströmischen Reiches markierten – versuchen, nach den Formen und Voraussetzungen dieser Konflikte zu fragen. Dabei werden insbesondere auch die jeweils angewandten Legitimations- und Delegitimationsstrategien im Mittelpunkt stehen, die anhand ausgewählter Quellentexte erarbeitet und diskutiert werden sollen, um einerseits den spezifischen Charakter des griechischen und römischen Bürgerzwists, andererseits aber auch transkulturelle und überzeitliche Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten.
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