Das Corpus Hippocraticum umfaßt neben rein medizinischen auch anthropologisch-philosophische und wissenschaftstheoretische Abhandlungen, die wahrscheinlich aus dem 5. bis 2. vorchristlichen Jahrhundert stammen. Die inhaltliche und stilistische Heterogenität der im Textcorpus überlieferten Schriften hat immer wieder Anlaß zum Streit geboten.
In der Lektüre soll die Möglichkeit gegeben werden, einen kleinen Einblick in dieses einzigartige Zeugnis frühen medizinischen Denkens zu gewinnen.
Als Ausgangspunkt soll dabei die Schrift „de diaeta“ dienen, die mit ihrem ganzheitlichen Ansatz wohl das Gegenteil dessen darstellt, was heute als „schulmedizinisch“ bezeichnet wird. Es werden jedoch auch Passagen aus Schriften gelesen, die eine überraschende Nähe zur modernen Medizin aufweisen |