Die Lehrveranstaltung ist folgenden Studiengängen / Modulen zugeordnet:
BA Ger „Grundlagen der Literaturgeschichte“, „Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“; BA Berufspädagogik [Deu als Zweitfach], BA Wipäd [Deu als Zweitfach]: „Grundlagen der Literaturgeschichte“; LA Deutsch „Grundlagen der Literaturgeschichte“ (alle LA), „Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“ (LA, Re), „Weiterführung Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“ (LA, Gy; LA Beifach); Master Bepäd [Deu als Zweitfach], Master Wipäd [Deu als Zweitfach]: „Weiterführung Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“
Modulprüfung wählbar in:
„Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“, „Grundlagen der Literaturgeschichte“, „Weiterführung Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“ (Hausarbeit)
Kommentar/inhaltliches Konzept:
Richard Benz prägte 1908 für E.T.A. Hoffmanns Kunstmärchen Der goldne Topf (1814) den Begriff „Wirklichkeitsmärchen“, auf den auch Stefan Neuhaus in seinem Märchenband mehrfach eingeht. Gottfried Kellers Spiegel, das Kätzchen (1855) ist für Neuhaus ein weiteres Beispiel und bis in die Kinder- und Jugendliteratur des 20. Jahrhunderts der „vorläufige[] End- und Höhepunkt“ des Wirklichkeitsmärchens (Neuhaus 2017: 254).
Gemein ist diesen Texten eine Verknüpfung von Alltag/Realität und dem Wunderbaren. Der goldne Topf gehört dabei zu Hoffmanns Sammlung Fantasiestücke in Callots Manier, während Kellers Katzen-Protagonist Spiegel Bestandteil des Novellenzyklus Die Leute von Seldwyla ist und dort den ersten Band abschließt; die jeweiligen Untertitel beider Texte verweisen auf das Märchen. Den Unterschieden und Übereinstimmungen zum Märchen, aber auch anderen Textsorten und Gattungen sowie den allgemeinen Merkmalen der Texte (Ironie, Metafiktion, Gesellschaftskritik) soll im Aufbaukurs nachgespürt werden, mit Hoffmann und Keller werden dabei zugleich zentrale Schriftsteller der Romantik und des Realismus kennengelernt.
Teilnahmevoraussetzungen für diesen Aufbaukurs sind ein absolvierter Grundkurs Einführung in die germanistische Literaturwissenschaft sowie das erfolgreich bestandene Modul „Grundlagen der Literaturgeschichte“ (wenn die Prüfung in einem nachfolgenden Modul absolviert werden soll).
Das selbstständige Vorbereiten der Texte wird vorausgesetzt, ebenso wie die regelmäßige Teilnahme sowie die Erledigung von gestellten Aufgaben während des Semesters (zu denen können Kurzvorträge oder kleinere schriftliche Aufgaben gehören).
Die verbindliche Anmeldung erfolgt durch die Eintragung in die Lehrveranstaltung bei Stud.IP im offiziellen Einschreibezeitraum und durch die Teilnahme an der ersten Sitzung (digital), in Form einer Bearbeitung von einer einführenden Aufgabe als Einarbeitung ins Thema und Absicherung des Kursplatzes. Ansonsten ist eine Präsenzveranstaltung geplant, die Veranstaltungsform wird allerdings den dann geltenden Regeln angepasst.
Vorbereitende Pflichtlektüre:
Hoffmann, E.T.A.: Der goldene Topf (Reclam, UB 101)
Keller, Gottfried: Spiegel, das Kätzchen (Reclam, UB 19453) ODER Gottfried, Keller: Die Leute von Seldwyla (Reclam, UB 6179)
Einführende Lektüre (Auswahl):
Amrein, Ursula (Hg.): Gottfried-Keller-Handbuch: Leben – Werk – Wirkung. Metzler (2016)
Lubkoll, Christine/Neumeyer, Harald (Hg.): E.T.A. Hoffmann-Handbuch: Leben – Werk – Wirkung. Metzler (2015)
Neuhaus, Stefan: Märchen. 2. Aufl., A. Francke (2017) |