Aktuelle Forschungsfelder der Literaturwissenschaft: 9.–16. Jh.
Konzeptionsmodul MA Germanistik
Projekte Master Germanistik
Spezialisierung Deutsche Sprache und Literatur des MA und der Frühen Neuzeit / Niederdeutsche Philologie
Die Lehrveranstaltung ist folgenden Studiengängen / Modulen zugeordnet:
LA Deutsch „Spezialisierung Deutsche Sprache und Literatur des MA und der Frühen Neuzeit / Niederdeutsche Philologie“ (LA, Gy; LA, Re); Master Ger (2013) „Projekte Master Germanistik“; Master Ger (2013), Master Ger, EF/ZF (2014, 2018, 2020) „Aktuelle Forschungsfelder der Literaturwissenschaft: 9.–16. Jh.“, „Konzeptionsmodul Master Germanistik“ (nicht für Zweitfach)
Modulprüfung wählbar in:
Aktuelle Forschungsfelder der Literaturwissenschaft: 9.–16. Jh. Jh., Konzeptionsmodul MA Germanistik (Kolloquium, 30 Min.), Projekte Master Germanistik (Kolloquium, 30 Min. / Projektbericht); Spezialisierung Deutsche Sprache und Literatur des MA und der Frühen Neuzeit / Niederdeutsche Philologie (Hausarbeit [für LA (2019) andere Prüfungsform möglich])
Inhaltliches Konzept
Das Purim-Fest feiert die Errettung des jüdischen Volkes aus höchster Gefahr in der persischen Diaspora. Das biblische Buch Esther berichtet, dass Haman, der höchste Verwaltungsbeamte des Königs, den Versuch unternahm, alle Juden des persischen Reichs zu ermorden. Dank der Klugheit und der Tatkraft der jüdischen Königin Esther und ihres Adoptivvaters Mordechai konnte dies verhindert werden. Die Erinnerung an dieses Ereignis wird in den jüdischen Gemeinden des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit durch eine spezielle Literatur aufrechterhalten, die in altjiddischer Sprache verfasst ist.
Es handelt sich dabei zum einen um lyrische Texte (Purim-Lieder) und zum anderen um kurze dramatische Stücke (Purim-Spiele). Beide Texttypen konzentrieren sich entweder darauf, die Geschehnisse des Esther-Buchs in poetischer Form wiederzugeben, oder aber sie folgen dem im Esther-Buch (9,22) formulierten Gebot, der Erleichterung über die abgewendete Katastrophe mit Essen und Trinken zu gedenken, indem sie zu üppigem kulinarischen Genuss, zu ausgelassener Fröhlichkeit, zu Gesang und Tanz auffordern (und damit zum festen Bestandteil der Feierlichkeiten werden).
Damit zeigen viele Purim-Spiele und -lieder eine frappierende Ähnlichkeit mit Texten, die im christlichen Festjahr zur Fastnacht aufgeführt wurden. Die Fastnacht ist ein Schwellenfest, welches die Fastenzeit vor Ostern einleitet, und das wie das Purim-Fest in Ausgelassenheit, Fröhlichkeit und überschäumender Lebensfreude gefeiert wird und das im Spätmittelalter zu einer breiten literarischen Produktion führt, in dessen Mittelpunkt das Fastnacht-Spiel steht.
Der ungefähre zeitliche Zusammenfall des im Frühjahr veranstalteten jüdischen Purim-Festes und der christlichen Fastnacht sowie Ähnlichkeiten in der Performanz lassen nach dem Verhältnis zwischen den Purim- und den Fastnacht-Texten fragen. Diesen Fragen soll in einem Kompaktseminar nachgegangen werden, das in Kooperation zwischen der Jiddistin und Musikwissenschaftlerin Diana Matut (Universität Halle) veranstaltet wird.
Das Kompaktseminar findet an den folgenden Terminen statt:
- Freitag 29.4.22: 15–19 Uhr
- Samstag 30.4.22: 10 –18 Uhr
- Freitag 17.6.22: 15–19 Uhr
- Samstag 18.06.22: 10-16 Uhr.
Außerdem wird es eine obligatorische Vorbesprechung am 8.4.22, in der Zeit von 17-19 Uhr geben.
Die verbindliche Anmeldung erfolgt durch stud.ip |