Kommentar |
BA Ger (EF, 2015)
BA Ger (EF, 2018)
BA Ger (EF, 2020)
BA Ger (ZF, 2015)
BA Ger (ZF, 2018)
BA Ger (ZF, 2020)
BA BePäd [Deu als Zweitfach] (2014, 2017, 2020)
BA Wipäd [Deu als Zweitfach] (2014, 2017)
LA Gy (2012)
LA Gy (2019)
LA Re (2012)
LA Re (2019)
LA So (2012)
LA So (2019)
LA Beifach (2017)
LA Beifach (2019)
MA BePäd (2016, 2017)
MA Wipäd (2014, 2017)
Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur
Grundlagen der Literaturgeschichte
Weiterführung Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur
Die Lehrveranstaltung ist folgenden Studiengängen / Modulen zugeordnet:
BA Ger „Grundlagen der Literaturgeschichte“, „Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“; BA Berufspädagogik [Deu als Zweitfach], BA Wipäd [Deu als Zweitfach]: „Grundlagen der Literaturgeschichte“; LA Deutsch „Grundlagen der Literaturgeschichte“ (alle LA), „Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“ (LA, Re), „Weiterführung Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“ (LA, Gy; LA Beifach); Master Bepäd [Deu als Zweitfach], Master Wipäd [Deu als Zweitfach]: „Weiterführung Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“
Modulprüfung wählbar in:
„Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“, „Grundlagen der Literaturgeschichte“, „Weiterführung Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“ (Hausarbeit)
Inhaltliches Konzept
Obgleich seit 2014 eine verdienstvolle und umfassende Werkausgabe im Göttinger Wallstein Verlag aufgelegt ist, hat das Werk der österreichischen Schriftstellerin Christine Lavant in Lehre und Forschung noch nicht die erschöpfende Aufmerksamkeit erfahren. Dabei bildet sie mit Ingeborg Bachmann und Ilse Aichinger die große Autorinnen-Trias der österreichischen Nachkriegsliteratur, sowohl in der Lyrik als auch der Prosa. Kein geringerer als Thomas Bernhard hat einen der ersten Auswahlbände ihrer Gedichte in der Bibliothek Suhrkamp vorgelegt und eine tiefe Verbundenheit mit der Dicherin aus Kärnten demonstriert. Grund genug also, der Lavant eine eigene Lehrveranstaltung zu widmen. Auf einzigartige Weise verbindet die Autorin in ihrem Werk ein emphatisches Bekenntnis zur poetischen Sprache mit einer deutlichen Erfassung sozialer und zwischenmenschlicher Konstellationen. Ein Großteil ihrer Erzählungen erfasst die Enge und die Zwänge eigener ländlich geprägter Lebenswelten und verbindet diese zugleich mit einer sowohl kritischen als auch ästhetisierenden Rezeption der katholischen Religion, deren Bilderreichtum sich als befruchtend für die Sprache Lavants auswirkt. Es wäre jedoch absolut verkürzt, in ihr eine lyrisierende Therese von Konnersreuth oder gar eine Heimatdichterin zu sehen. Davor haben schon Dichterkollegen wie Thomas Bernhard oder Thomas Kling eindringlich gewarnt. Bei aller Affinität zum Mystischen und zum Ländlichen – all das sind Stoffe bzw. Gegenstände poetischer Imagination und dichterischer Ausdruckskraft, die sich mit den selbstreflexiven Entwürfen einer künstlerischen Existenz in Lyrik und Prosa verbinden und Christine Lavant als eine in der Tradition der klassischen Moderne stehende Autorin erscheinen lassen. Um ihren literarhistorischen Stellenwert genauer ergründen zu können, soll ihr dicherisches Werk auch knapp mit der ebenso umfangreichen lyrischen Produktivität der amerikanischen Dichterin Emily Dickinson gegen Ende der Lehrveranstaltung verglichen werden, um mögliche Assonanzen innerhalb der Konstruktion von Autorinnenschaft ermitteln zu können, als das wären: das immer wieder thematisierte Ringen um den poetischen Ausdruck, das Erleben von Schmerz, Körperlichkeit und (Selbst-)Isolation als spezifischer Ausdrucksform von Kunst und die Programmatik einer kreativen Daseins-Auffassung.
Literaturhinweise
- Klaus Amann/Fabian Hafner/Doris Moser (Hgg.); Drehe die Herzspindel weiter für mich : Christine Lavant zum 100, Göttingen, 2015.
- Dirk Kemper: „Überblendungstechnik und literarische Moderne. Zu Christina Lavants Das Kind“, in: Mitteilungen aus dem Brenner-Archiv, Nr. 27 (2008), S. 111–122.
- Thomas Kling: „Sprachkörpersprache. Über Christine Lavant“, in: ders.: Botenstoffe, Köln 2001, S. 172-181.
- Sophie Therese Külz: „Viel lieber säße ich noch tief im Mohn“. Fremdheitserfahrungen im Werk Christine Lavants., Frankfurt am Main 2012 (= Trierer Studien zur Literatur, Band 49).
- Christine Lavant: Werke in vier Bänden. Herausgegeben von Klaus Amann und doris Moser, Göttingen 2014 ff.
- Ursula A. Schneider/Annette Steinsiek: „Kreuzzertretung und Rückgrat, Luzifer und Bettlerschale Christine Lavants Religionen im Zusammenhang mit ihrer Poetologie“, in: Mitteilungen aus dem Brenner-Archiv, Nr. 27 (2008), S. 123-141.
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