René Descartes (1596–1650) zählt zu den Hauptvertretern der Philosophie der Neuzeit. Er gilt als einer der zentralen Figuren und Begründer des klassischen Rationalismus. Seine Meditationen über die Erste Philosophie (1641, 2. Aufl. 1642) sind Ausgangs- und Ankerpunkt zahlreicher philosophischer Debatten. Im Seminar soll Descartes̕ systematisches Hauptwerk, Die Prinzipien der Philosophie (1644), in Teilen gelesen, schrittweise erschlossen und kritisiert werden. Dabei werden wir vor allem Descartes̕ Sichtweise auf die Erde, die Natur und den Menschen problematisieren. Seine Position wurde ein Jahrhundert später, bedingt durch eine Vielzahl von Forschungs- und Entdeckungsreisen, in Frage gestellt. Anstelle einer an der Astronomie, Mechanik und Optik orientierten Denkweise trat im 18. Jahrhundert eine durch die Botanik, Zoologie und Anthropologie bestimmte allgemeine und besondere Naturgeschichte (Carl von Linné und Comte de Buffon), die im 19. Jahrhundert durch ein evolutionistisches Denken (Charles Darwin) abgelöst wurde.
Im Seminar soll die Analyse und die Interpretation philosophischer Texte geschult werden, wobei biographische sowie zeit- und wissenschaftsgeschichtliche Aspekte Berücksichtigung finden. In diesem Zusammenhang soll das Vermögen der kritischen Reflexion, Argumentation und Problemlösung trainiert werden.
Eine regelmäßige Teilnahme am Seminar wird vorausgesetzt. Die Besprechung des Seminarplans erfolgt in der ersten Sitzung.
Die Modulprüfung besteht in der Anfertigung einer Hausarbeit (10 bzw. 15 Seiten).
BA: Theoretische Philosophie I+II, 3.-5. Sem. (wahlobligatorisch)
BA: Vertiefung Theoretische Philosophie, 5.-6. Sem. (wahlobligatorisch)
LA Gymn: Theoretische Philosophie I, 3.-5. Sem. (wahlobligatorisch)
LA Gymn: Spezialisierung in der Theoretischen Philosophie, 5.-9. Sem. (wahlobligatorisch)
LA Re: Einführung in die Theoretische Philosophie, 3.-5. Sem. (wahlobligatorisch)
LA Re: Spezialisierung in der Theoretischen Philosophie, 5.-7. Sem. (wahlobligatorisch)
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