Kommentar |
Postkoloniale Perspektiven bereichern seit einigen Jahren die Geschichtswissenschaft, auch weil sie neue Fragen zu bereits etablierten Forschungsthemen ermöglichen. Einer der zentralen Impulse der postkolonialen Studien war es, die Folgen des Kolonialismus nicht allein in den ehemaligen Kolonien, sondern ebenso in den imperialen Metropolen nachzuspüren. Daran anknüpfend wollen wir in dieser Übung die Spuren der kolonialen Vergangenheit in Rostock und Mecklenburg-Vorpommern untersuchen. Diese umfassen u.a. die „human remains“ ehemals Kolonisierter in der Anatomie, die Büste des „Afrikaforschers“ Paul Pogge im Rosengarten oder die Geschichte eines ehemaligen Vize-Rektors der Universität Rostock, der zuvor als Leiter der Kolonialabteilung im Auswärtigen Amt tätig war. Die Teilnehmer*innen des Kurses sollen selbstständig einzelne dieser Spuren erforschen und dabei auch – durch uns angeleitet – erste praktische Erfahrung mit Archivarbeit sammeln. Aus den Recherchen sollen kurze Texte hervorgehen, die wir bei Interesse gerne online zugänglich machen würden.
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester: 01.08.2022, 12:00 Uhr bis 26.08.2022, 16:00 Uhr Loszeitpunkt: 26.08.2022, 16:10 Uhr
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Literatur |
Sebastian Conrad: Deutsche Kolonialgeschichte, 3. Aufl., München 2016; Ulrike Lindner: Neuere Kolonialgeschichte und Postcolonial Studies, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 15.4.2011, https://docupedia.de/zg/Neuere_Kolonialgeschichte_und_Postcolonial_Studies
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