„Du Mensch!“ soll Arthur Schopenhauer seinem Pudel hinterhergerufen haben, wenn dieser sich von der Leine losgerissen hatte und durch die Gärten von Berlin/Frankfurt jagte. Diese Anekdote gibt uns einen ersten Eindruck in seine Philosophie und Gedankenwelt. Menschen kommen in dieser häufig nicht gut weg. Schopenhauer spricht allerdings den Tieren einen Stellenwert zu, der zu seiner Zeit den meisten Menschen Europas doch noch fremd ist. Die altindische Weisheit „Tat tvam asi“ (Das bist du – noch einmal) bringt es für ihn auf den Punkt: Die einzige Möglichkeit moralisch zu handeln, besteht darin, dass wir uns im Gegenüber erkennen. Schmerz und Leiden erkennen wir nicht nur im Menschen, sondern auch in anderen Wesen.
Das Seminar wird sich zunächst mit Schopenhauers Kritik an der Ethik Immanuel Kants befassen. Anschließend wird seine eigene Position anhand des Textes „Preisschrift über die Grundlage der Moral“ erarbeitet. Wenn es der Verlauf des Seminars möglich macht, dann werden wir einige Passagen aus „Die Welt als Wille und Vorstellung“ lesen sowie Passagen aus der Bhagavad Gita.
Teilnahmebedingung
Kenntnisse der Ethik Immanuel Kants sind wünschenswert aber nicht zwingend erforderlich. |