Kommentar |
Die Disziplin der Internationalen Beziehungen als wissenschaftliche Auseinandersetzung war seit Beginn ihrer akademischen Institutionalisierung eng mit dem Wunsch, Kriege zu verstehen (und im Idealfall zu verhindern), verbunden. Dieses Unterfangen wird dadurch erschwert, dass „der“ Krieg als Phänomen einem permanenten Wandel unterliegt und heute als „Bindestrichwort“ Eingang in Debatten gefunden hat. Nicht nur haben sich Kriege enorm ausdifferenziert und die Frage nach der analytischen Brauchbarkeit eines einzigen Begriffs aufgeworfen; auch haben sich andere Formen politischer Gewalt als Konfliktform etabliert, die Kriegen in ihrer Konsequenz in nichts nachstehen.
In diesem Seminar werden wir uns erstens mit den verschiedenen Formen des Krieges auseinandersetzen und nach Definitionen und Abgrenzungen fragen. Darüber hinaus werden wir uns, zweitens, mit verschiedenen Erklärungsansätzen befassen und Fragen nach der Entstehung, Verlauf und Beendigung von Kriegen beantworten. Und drittens werden wir diese Erkenntnisse anhand historischer und relativ aktueller Kriege anwenden. Hierbei sollen auch politikwissenschaftliche Methoden eingeübt werden. |
Literatur |
• Etzersdorfer, Irene (2007): Krieg. Eine Einführung in die Theorie bewaffneter Konflikte. Wien: Böhlau. • Hanson, Victor Davis (2006): A War Like No Other. How the Athenians and Spartans fought the Peloponnesian War. New York: Random House. • Heuser, Beatrice (2010): Den Krieg denken. Die Entwicklung der Strategie seit der Antike. Paderborn: Ferdinand Schönigh. • Kaldor, Mary (2000): Neue und alter Kriege. Frankfurt a.M.: Suhrkamp. • Münkler, Herfried (2006): Der Wandel des Krieges. Von der Symmetrie zur Asymmetrie. Göttingen: Velbrück. • Münkler: Herfried (2003): Über den Krieg. Stationen der Kriegsgeschichte im Spiegel ihrer theoretischen Reflexionen. Göttingen: Velbrück. |