Kommentar |
Mit der „Vergleichenden Politischen Theorie“ untersucht die Politische Theorie endlich (auch) außerwestliches politisches Denken und untersucht, was Menschen in Indien, China, Lateinamerika oder anderswo über Politik denken und schreiben. Seit Fred Dallmayrs bahnbrechenden Ansätzen aus den 1990ern hat sich die CPT (Comparative Political Theory) in drei Strängen entwickelt: Erstens werden methodische und konzeptionelle Überlegungen über Vergleichseinheiten (z.B. islamische Welt, Subsahara-Afrika, Ostasien, Konfuzianismus etc.) angestellt, zweitens werden regionale Kompendien politischen Denkens erstellt, und drittens werden – in systematischer Absicht – Theorien und Begriffe kontextübergreifend verglichen. Auf diesen dritten Strang werden wir uns konzentrieren. Im Seminar sollen einige in jüngerer Zeit entstandene Untersuchungen z.B. über Toleranz, Legitimität, Gerechte Kriege, Demokratie(kritik) zum Ausgangspunkt eigener vergleichender Arbeit werden. Besondere Vorkenntnisse sind dabei nicht erforderlich, sehr wohl aber die Bereitschaft viel zu lesen. |
Literatur |
• Babb, James (2018): A World History of Political Thought. Cheltenham (UK). • Black, Antony (2013): A World History of Ancient Political Thought. Its Significance and Consequences. Oxford. • Dunn, John (2018): Why We Need a Global History of Political Thought, in: Béla Kapossy (ed.): Markets, Morals, Politics. Jealousy of Trade and the History of Political Thought. Harvard, S. 285-310. • Williams, Melissa (ed.) (2020): Deparochializing Political Theory. Cambridge. |