Modulzuordnung in den MA-Studiengängen:
MA Soziologie, MSc Demographie, MSc VWL: Wahlbereich (Herausforderungen des demographischen Wandels)
Nähere Informationen zum Seminar und Anmeldung ab 05.09.2022 unter: https://studip.uni-rostock.de/
Kommentar:
Das Seminar geht der Frage nach über welche Mechanismen Geschlechterungleichheit in modernen Gesellschaften erzeugt, reproduziert, aber auch abgebaut wird. Ein besonderer Schwerpunkt wird hierbei auf den Bereich der Erwerbsarbeit gelegt. Es richtet sich in erster Linie an Studierende mit Vorkenntnissen zu sozialer Ungleichheitsforschung. Erwartet werden die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte und eine aktive Beteiligung an der Seminardiskussion.
Eingangs werden grundlegende theoretische Auffassungen zum Verhältnis von Geschlecht und sozialer Ungleichheit diskutiert und es wird herausgearbeitet, welche Dimensionen dabei jeweils thematisiert werden und worin sich die Argumentation unterscheidet. Wandel und Beharrung im Geschlechterverhältnis werden aus verschiedenen theoretischen Perspektiven thematisiert.
Im weiteren Verlauf geht es um die verschiedenen Ebenen der Sozialorganisation, die zur Herstellung und Verringerung sozialer Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern beitragen. Unter besonderer Berücksichtigung der Erwerbssphäre werden hier die Ebenen der unmittelbaren Interaktion, der Organisation und der Gesellschaft voneinander unterschieden. Ein Kolloquium mit studentischen Beiträgen zur Thematisierung von Geschlecht und Ungleichheit in Lehrbüchern der Soziologie beendet diesen Themenkomplex.
Anschließend werden spezifische Kontexte analysiert, die zu geschlechtsspezifischen Ungleichheiten im Erwerbssystem beitragen. Thematisiert werden hier das Ausbildungssystem, die berufliche Segregation und die Arbeitsteilung im Haushalt. Als eine Dimension ökonomischer Benachteiligung von Frauen werden ihre durchschnittlich geringeren Erwerbseinkommen näher betrachtet. Die zuvor theoretisch erarbeiteten Zusammenhänge werden mit empirischen Beiträgen zur Erklärung geschlechtsspezifischer Ungleichheiten im Erwerbsleben in Ost- und Westdeutschland und den USA konfrontiert. Im abschließenden Teil des Seminars wird diskutiert, inwieweit sich weibliche und männliche Lebensläufe einander angleichen und worin Veränderungspotentiale für die Verringerung von Geschlechterungleichheit bestehen könnten.
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