Kommentar |
Die Oral History hat sich seit den 1980ern zu einer prominenten Forschungsmethode, vor allem der Zeitgeschichte, der Geschichtsdidaktik und der Public History, entwickelt und widmet sich der Rekonstruktion von Vergangenheit ausgehend von mündlichen Quellen. Wird sie als Geschichte „von unten“ betrieben, hat sie dabei auch die Demokratisierung geschichtlicher Diskurse zum Ziel. Im Kontext des Geschichtsunterrichts wird Oral History zudem in Form von (aufgezeichneten) Zeitzeugeninterviews als Quelle verstanden. Das praxisorientierte Seminar befasst sich mit der Erörterung der Gegenstandsbereiche von Oral History, der Spezifik von mündlichen Erzählungen als Forschungs- und Unterrichtsquelle, der Entwicklung eigener Interviewleitfäden und Strategien der Interviewführung sowie ersten Einblicken in Analyse und Interpretation.
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester: 13.02.2023, 12:00 Uhr bis 17.03.2023, 16:00 Uhr Loszeitpunkt: 17.03.2023, 16:10 Uhr |
Literatur |
Apel, Linde (Hrsg.): Erinnern, erzählen, Geschichte schreiben. Hamburg 2022. Apostolopoulos, Nicolas/Pagenstecher, Cord (Hrsg.): Erinnern an Zwangsarbeit. Zeitzeugen-Interviews in der digitalen Welt. Berlin 2013. Biographieforschung und Oral History, 13 (2000) H. 1, 64–76. Egger, Michael: Der kleine Oral History Ratgeber. Graz 2013. Leh, Almut: Forschungsethische Probleme in der Zeitzeugenforschung. In: BIOS – Zeitschrift für Leo, Annette/ Maubach, Franka (Hrsg.): Den Unterdrückten eine Stimme geben? Die International Oral History Association zwischen politischer Bewegung und wissenschaftlichem Netzwerk. Göttingen 2013. Sabrow, Martin/Frei, Norbert (Hrsg.): Die Geburt des Zeitzeugen nach 1945. Göttingen 2012. Vorländer, Herwart (Hrsg.): Oral History. Mündlich erfragte Geschichte. Göttingen 1980. |