Kommentar |
Begriffe von Krieg und Frieden haben immer einen zentralen Platz in der Geschichte des politischen Denkens eingenommen – vom „Melierdialog“ in Thukydides‘ Schrift zum Peleponnesischen Krieg und Sunzis Buch zur „Kunst des Krieges“, über Erasmus von Rotterdams „Klage des Friedens“ und Thomas Hobbes‘ Verständnis vom ‚Krieg aller gegen alle‘ sowie Immanuel Kants Schrift „Zum ewigen Frieden“ und Carl von Clausewitz‘ „Vom Kriege“ bis hin zu zeitgenössischen Abhandlungen über ‚asymmetrische, neue Kriege‘ (Mary Kaldor) und Dieter Senghaas Idee vom ‚irdischen Frieden. Immer werden die Fragen gestellt, wie das Verhältnis von Krieg zur Politik ist und wie Frieden zu erreichen sei. Angesichts der Veränderung des Kriegsgeschehens über die Geschichte müssen die Antworten aber je anders ausfallen. Weitere Themen im Feld waren und sind der „gerechte Krieg“, jus ad bellum (Recht zum Krieg) und jus in bello (Recht im Krieg) und transitional justice bzw. Gerechtigkeit nach dem Krieg.
Im Seminar werden wir uns klassische und zeitgenössische Positionen zur Kriegs- und Friedenstheorie aneignen und dabei der Frage nachgehen, was uns diese über die Kriege, die wir gegenwärtig zu beobachten haben, aussagen können. |