Jedes professionelle Handeln ist wesentlich auf Zukunft ausgerichtet, und zwar in szientifischer Antizipation künftiger Systemzustände als Prognose der Zielerreichung und möglicher Nebenwirkungen, Planung und Projektion. Das schließt intuitive und narrative Antizipationen wie Vorahnung oder Prophetie aus. Dies steht im Gegensatz zu manchen Moden in der Pädagogik mit nahezu ausschließlicher Fokussierung auf die Gestaltung der unmittelbaren Gegenwart eines Zusammenseins. Ausgehend von dieser bemerkten Antinomie durch Schleiermacher soll diese anthropologische Grundbedingung für professionelles Handeln von Lehrkräften an praktischen Beispielen konkretisiert und reflexiv bearbeitet werden.
Literaturgrundlage: Gehard de Haan (2014): Zukunft. In: Wulf, Christoph /Zirfas, Jörg (Hg): Handbuch Pädagogische Anthropologie. Wiesbaden: Springer, S. 375-384
Nieke, Wolfgang (2001): Gesellschaftliche und individuelle Zukunft als basale Kategorie für pädagogisches Handeln und seine erziehungswissenschaftliche Orientierung. In: Wolfgang Nieke/Jan Masschelein/Jörg Ruhloff (Hg.): Bildung in der Zeit. Zeitlichkeit und Zukunft – pädagogische kontrovers. Weinheim: Deutscher Studien Verlag, S. 131-145 |