Die Vorlesung richtet sich primär an diejenigen Studierenden (BA ISI, Beifach und Drittfach Lehramt Italienisch), die am Beginn ihres Italienischstudiums stehen, kann aber auch von anderen interessierten Studierenden als literaturwissenschaftlich-thematische Vorlesung besucht werden: Die zugleich allgemein-literaturwissenschaftliche wie literaturgeschichtlich orientierte Perspektive macht die Veranstaltung auch aus interdisziplinärer und komparatistischer Perspektive attraktiv.
Die literarischen Texte werden dem sprachlichen Niveau angemessen präsentiert und aufgearbeitet.
In der Vorlesung werden zunächst Grundfragen und allgemeine Probleme der Literaturwissenschaft vorgestellt, u.a.: Was ist Literatur? Welches sind die Aufgaben der Literaturwissenschaft? Wie wird bestimmt, was ‚wichtige’ Werke sind? Was bedeutet und wie funktioniert Interpretation? Wie lässt sich das Verhältnis der Literatur zur Wirklichkeit beschreiben? Welche Methoden und Theorien der Literaturwissenschaft gibt es, und wie unterscheiden sie sich?
Nach diesem eher literaturtheoretischen Teil gibt die Vorlesung einen Überblick über die Epochen der italienischen Literaturgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart: Wichtiges Hintergrund- und Überblickswissen also zur Verortung zukünftiger Arbeitsschwerpunkte, das nicht nur Studienanfängern, sondern auch fortgeschrittenen Studierenden nützlich sein kann.
Drei thematische Schwerpunkte werden im Rahmen des literaturgeschichtlichen Überblicks gesetzt: Dantes berühmte „Divina commedia“, das Theater Goldonis (18. Jahrhundert), die „Canti“ von Giacomo Leopardi (19. Jahrhundert) und die Romane bzw. Novellen von Antonio Tabucchi (20./21. Jahrhundert). Die Lektüre der Theaterstücke wird durch einen Blick auf die filmische Rezeption ergänzt, die Lektüre der Gedichte Leopardis durch einen kulturwissenschaftlichen Blick auf deren Kanonisierung im Italien der Gegenwart (Bildungssystem, Tourismus), und die Erzählungen von Antonio Tabucchi werden in den Kontext der literarischen Thematisierung von Zeit und Erinnerung gestellt. |