Kommentar |
Cicero, der Redner, Cicero der philosophische Schriftsteller, Cicero, der Mensch, über den man mehr weiß als über jede andere Gestalt der Antike – im wesentlichen diese Aspekte werden in der Vorlesung behandelt und durch Übersetzung und Interpretation von Textauszügen veranschaulicht. Alle benötigten Texte werden zu Semesterbeginn als Dateien zur Verfügung gestellt. |
Lerninhalte |
„Die Klassizität der ciceronischen Rede ergibt sich vor allem aus der Form, zum Beispiel aus der Strenge des Wortgebrauchs und dem schier mühelosen Fluß der Sprache. Ein Vergleich mit der hölzernen und schwerfälligen Prosa der Vorklassik zeigt sofort, was Cicero auf dem Gebiet der Syntax geleistet hat. Sein Stil scheint sich weniger klassischen Maßstäben zu fügen. Er schwelgt in pathetischen Ergüssen; er neigt zur Breite.“ (Marcus Tullius Cicero, Sämtliche Reden, eingel., übers. u. erl. von M. Fuhrmann, Bd. 1, 1970, 38)
„Von Cicero zu sprechen ist vor dem ‚Laien‘ wie vor dem ‚Fachmann‘ gleich beschwerlich. Dem Laien gilt Cicero zumeist als ein Klassiker in des Wortes übelster Bedeutung: als ein Schriftsteller, dessen Beruf es ist, mit feierlicher Miene Gemeinplätze zu verkünden, an die kein Mensch mehr glaubt. Der Fachmann betrachtet Cicero in der Regel als ‚Quelle‘ – als Quelle nämlich für die Lehren verschiedener griechischer Philosophen, von denen man annimmt, sie seien bedeutend origineller und wissenswerter als das, was Cicero gesagt hat.“
(Marcus Tullius Cicero, Gespräche in Tusculum, hg. v. O. Gigon, 2. Aufl. 1970, 409) |