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„Armut“ und „Reichtum“ sind bedeutsame soziologische Phänomene: sie bedingen sich in gesellschaftlichen Verteilungsprozessen gegenseitig, aber während Reichtum der Traum vieler Menschen ist und das Ziel vieler Aktivitäten in der kapitalistischen Wirtschaft, ist die Verhinderung von Armut die Hauptaufgabe des Sozialstaates. Im Alltag und in sozialen Milieus sind Armut und Reichtum auf vielfältige Weise getrennt; wir werden sie gemeinsam aus soziologischer Perspektive auf Sozialstruktur und soziale Ungleichheit betrachten. Armut und Reichtum existieren nebeneinander nicht nur innerhalb eines reichen Landes wie Deutschland, sondern auch global - ein Umstand, der schon lange bekannt ist, aber durch neue Migrationsbewegungen wieder mehr ins Bewusstsein rückt und die Frage nach Gerechtigkeit und Umverteilung erneut stellt. In diesem Seminar wird das Thema anhand ausgewählter aktueller Studien aufbereitet. Dabei beschäftigen wir uns unter anderem mit der Definition und Messung von Armut und Reichtum, betrachten die Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland und betroffene Gruppen (Kinderarmut, Altersarmut) und diskutieren Fragen sozialer Teilhabe und den gesellschaftlichen Umgang mit Armut und Reichtum.
Literatur:
Spannagel, Dorothee 2013: Reichtum in Deutschland. Empirische Analysen. Springer VS, Wiesbaden.
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) (2017): Lebenslagen in Deutschland - Der fünfte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung (online unter http://www.bmas.de/DE/Service/Medien/Publikationen/a306-5-armuts-und-reichtumsbericht.html)
Butterwegge, Christoph 2017: Armut. PapyRossa, Köln.
Cremer, Georg 2017: Armut in Deutschland. Wer ist arm? Was läuft schief? Wie können wir handeln? C.H.Beck, München. |