Kommentar |
Die Vorlesung ist der zweite Teil eines auf fünf Semester angelegten Zyklus, der die europäische Geschichte der Frühen Neuzeit vorstellt. Dabei soll ein Verständnis für die Charakteristika der Epoche entwickelt und anhand jeweils bestimmter Themen und Forschungsdebatten dargestellt werden. Sozial-, Wirtschafts-, Politik-, Kultur- und Mentalitätsgeschichte stehen gleichberechtigt nebeneinander.
Die letzten Jahrzehnte des 16. und die ersten Jahrzehnte des 17. Jahrhunderts waren eine Zeit grundlegender Umbrüche und wurden von vielen Zeitgenossen als Krisenperiode wahrgenommen, wobei Endzeiterwartungen Konjunktur hatten. In vielen Teilen Europas ging das Bevölkerungswachstum deutlich zurück, ab 1600 ist sogar ein Rückgang der Einwohner vieler Regionen zu verzeichnen. Dies war nicht zuletzt eine Folge der Klimaverschlechterung der „Kleinen Eiszeit“. Sie war auch eine der Ursachen dafür, dass die Hauptphase der Hexenverfolgung in den 1560er Jahren einsetzte. Indes haben wir es keineswegs nur mit einer Epoche des Verfalls zu tun. Die Fürstenherrschaft konsolidierte sich auf Kosten intermediärer Kräfte, wurde mitunter aber auch durch konfessionelle oder ständische Bürgerkriege herausgefordert, die im Fall der Niederlande ein Staatswesen hervorbrachten, dessen Goldenes Zeitalter anbrach.
Die Vorlesung richtet sich sowohl an Studierende, die Überblickswissen erwerben wollen als auch an solche, die sich mit einer (Teil-)Epoche vertieft beschäftigen möchten.
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester: 18.02.2021, 12:00 Uhr bis 19.03.2021, 16:00 Uhr
Loszeitpunkt: 19.03.2021, 16:10 Uhr |
Literatur |
Die derzeit wohl beste propädeutische Einführung in die Frühneuzeitgeschichte ist: Birgit Emich: Geschichte der Frühen Neuzeit studieren, München 22019; einen nützlichen Überblick bietet: Günter Vogler: Europas Aufbruch in die Neuzeit 1500-1650, Stuttgart 2003. Eine anspruchsvolle methodische Einführung in die Neuzeit stellt dar: Ulinka Rublack (Hg.): Die Neue Geschichte. Eine Einführung in 16 Kapiteln, Oxford 2011. Sehr instruktiv ist auch: Luise Schorn-Schütte: Geschichte Europas in der Frühen Neuzeit. Studienhandbuch 1400-1789. Paderborn u. a. 22013. |