Kommentar |
Die europäische Expansion ab der Mitte des 15. Jahrhunderts war ein buchstäblich weltverändernder Prozess, der als ein definierendes Merkmal der neuzeitlichen Geschichte verstanden werden kann. Kolonialisierung durch und Handelskontakte mit – unter anderem – den Portugiesen, Spaniern, Niederländern, Franzosen und Engländern hatten nicht nur tiefgreifende (teils verheerende) Wirkungen für afrikanische, amerikanische und asiatische Gesellschaften. Auch Europa veränderte sich durch diese Prozesse vor allem in wirtschaftlicher und alltagskultureller Hinsicht erheblich. Das ältere Forschungsparadigma einer ‚Europäisierung der Welt‘ steht schließlich auch deswegen heute zur Debatte, weil die Menschen außerhalb Europas den Europäern nicht nur als Opfer ihrer Eroberungs- und Ausbeutungspraktiken oder als Empfänger vermeintlicher ‚zivilisatorischer Segnungen‘ passiv gegenübertraten, sondern als historische Akteure die Kulturkontakte mitgestalteten. Die Vorlesung wird die Europäische Expansion vor allem bis zum Ende des 17. Jahrhunderts thematisieren, aber auch Ausblicke auf die Entwicklungen des 18. Jahrhunderts geben. Behandelt werden der Aufbau portugiesischer und niederländischer Handelsimperien rund um den Indischen Ozean und die Kolonialisierung Mittel- und Südamerikas durch die Spanier (und im geringeren Maße die Portugiesen), aber auch die Anfänge des British Empire.
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester: 18.02.2021, 12:00 Uhr bis 19.03.2021, 16:00 Uhr
Loszeitpunkt: 19.03.2021, 16:10 Uhr |
Literatur |
Burschel, Peter; Juterczenka, Sünne (Hrsg.): Die europäische Expansion (= Basistexte Frühe Neuzeit; 3). Stuttgart 2016. Reinhard, Wolfgang: Die Unterwerfung der Welt. Globalgeschichte der europäischen Expansion 1415-2015. München 2016. Shafer, Boyd C. (Hrsg.): Europe and the World in the Age of Expansion. 10 Bde. Minneapolis, Minn.; Oxford 1977-1995. Wendt, Reinhard: Vom Kolonialismus zur Globalisierung. Europa und Welt seit 1500. 2. Aufl. Paderborn 2016. |