Kommentar |
Für den australischen Historiker A. Dirk Moses ist das primäre „problem of genocide“, so der Titel seiner neuen Monographie, dass das Konzept dem Archetyp des Holocaust folgt. Der Begriff Genozid orientiere sich an der weit verbreiteten Vorstellung, dass der systematische Massenmord an sechs Millionen Juden durch Nazi-Deutschland ein rein antisemitisch motiviertes Hass-Verbrechen gewesen sei. Politische Überlegungen oder gar eine Bedrohung der Täter durch die Opfer hätten dabei keinerlei Rolle gespielt. Juden wurden allein umgebracht, weil sie Juden waren. Dies habe die „Entpolitisierung“ des Genozidbegriffs zur Folge und mache zahlreiche Verbrechen gegen Zivilisten – etwa im Zuge der Bombardierung von Städten – unsichtbar. Die Übung beschäftigt sich mit Moses breit diskutiertem neuen Buch, arbeitet die zentralen Argumentationsstränge auf und diskutiert alternative Positionen. Damit führt der Kurs gleichzeitig in das lebhafte Feld der Genozid-Studien ein.
Einschreibezeitraum für Erstsemesterstudierende: 04.10.2021, 12:00 Uhr bis 08.10.2021, 20:00 Uhr Loszeitpunkt: 08.10.2021, 20:15 Uhr
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester: 02.08.2021, 12:00 Uhr bis 27.08.2021, 16:00 Uhr Loszeitpunkt: 27.08.2021, 16:10 Uhr |