Ludwig Wittgenstein unternahm kurz vor seinem Tod noch einmal den Versuch, das zu erkunden und zum Ausdruck zu bringen, was sich nicht in Frage stellen lässt. Er wollte etwas im wahrsten Sinne des Wortes festmachen, damit der Zweifel zur Ruhe kommt. Seine späte Entdeckung war die Bedeutung der Gewissheit im Unterschied zum Wissen. Im Seminar soll das letzte Werk Wittgensteins anhand ausgewählter Bemerkungen diskutiert werden. Dabei sollen auch frühere Arbeiten Wittgensteins herangezogen werden, um auf Kontinuitäten und Brüche in seinen Denkbewegungen einzugehen. Wie vor ihm René Descartes überführte Wittgenstein im Laufe seines Lebens die starren Grenzziehungen einer theoretischen Sicherheit in die lebendigen Darstellungen einer praktischen Gewissheit. Da wir diese praktischen Gewissheiten allerdings auch angesichts existenzieller Erfahrungen aufnehmen und aktivieren, bleiben sie stets ein unsicheres Fundament und können in persönlichen und gesellschaftlichen Krisen wieder in Zweifel gezogen werden. Vor diesem Hintergrund soll im Seminar auch auf die aktuellen Herausforderungen eingegangen werden, mit unsicheren Gewissheiten zu leben.
Die regelmäßige Teilnahme am Seminar wird vorausgesetzt.
BA: Theoretische Philosophie II, 5.-6. Sem. (wahlobligatorisch)
BA: Praktische Philosophie II, 5.-6. Sem. (wahlobligatorisch)
BA: Vertiefung Theoretische Philosophie, 5.-6. Sem. (wahlobligatorisch)
BA: Vertiefung Praktische Philosophie, 5.-6. Sem. (wahlobligatorisch)
LA Gymn: Spezialisierung in der Theoretischen Philosophie 5.-9. Sem. (wahlobligatorisch)
LA Gymn: Praktische Philosophie II 5.-9. Sem. (wahlobligatorisch)
LA Re: Spezialisierung in der Theoretischen Philosophie 5.-9. Sem. (wahlobligatorisch)
LA Re: Spezialisierung in der Praktischen Philosophie 5.-9. Sem. (wahlobligatorisch) |