Literatur |
C. Marconi, Temple Decoration and Cultural Identity in the Archaic Greek World. The Metopes of Selinus (Cambridge 2007); D. Mertens, Städte und Bauten der Westgriechen. Von der Kolonisationszeit bis zur Krise um 400 vor Christus (München 2006); F. De Angelis, Megara Hyblaia and Selinous. The Development of Two Greek City-States in Archaic Sicily (Oxford 2003). |
Lerninhalte |
Die nach Thukydides im Jahr 628 v. Chr. gegründete Stadt Selinunt auf Sizilien kann als besonders prominentes und gut untersuchtes Beispiel einer griechischen Kolonie bzw. Apoikie gelten. Dank ihrer gut erhaltenen Tempelruinen gehörte die im Südwesten der Insel, an der Grenze zum phönizischen Gebiet gelegene Stadt in der Neuzeit schon früh zu den Reisezielen der Grand Tour. Seit dem 19. Jahrhundert wurde der nachantik kaum noch genutzte Siedlungsplatz durch Grabungen intensiv erforscht, zunächst vor allem von italienischen, später aber auch von deutschen, französischen und amerikanischen Archäologen. Das DAI ist seit 50 Jahren mit verschiedenen Projekten an der Erforschung Selinunts maßgeblich beteiligt. In der Veranstaltung werden einerseits die für eine großgriechische Kolonie typischen Eigenheiten der Stadtplanung und Landnutzung sowie der Tempelarchitektur und der Bildkunst thematisiert. Andererseits sollen auch die vielfältigen interkulturellen Beziehungen mit den benachbarten Gemeinschaften der Phönizier und der Elymer bzw. Sikaner und der mögliche Einfluss dieser Beziehungen auf die spezifische Ausprägung der städtischen Kultur Selinunts sowie auf das Handels- und Wirtschaftssystem der Polis näher in den Blick genommen werden. |