Kommentar |
Das Hauptseminar untersucht verschiedene nach 1945 durchgeführte Prozesse wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Dazu gehören der Minsker Prozeß, der Nürnberger Prozeß einschließlich seiner Nachfolgerprozesse, der Auschwitz-Prozeß, die Dachauer Prozesse, die Waldheimer Prozesse und das Verfahren gegen Adolf Eichmann in Jerusalem. Im Mittelpunkt stehen die Personen der Angeklagten, die Tatvorwürfe, die Strategien von Anklägern und Verteidigern und die Urteile. Anhand der Prozesse und ihrer Urteile können die Möglichkeiten und Grenzen der Aufarbeitung von Kriegsverbrechen und die Entwicklung der Vergangenheitspolitik in den Jahrzehnten nach 1945 bilanziert werden.
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester: 14.02.2022, 12:00 Uhr bis 18.03.2022, 16:00 Uhr Loszeitpunkt: 18.03.2022, 16:10 Uhr |
Literatur |
Albrich, Thomas/Garscha, Winfried R./Polaschek, Martin F. (Hrsg.): Holocaust und Kriegsverbrechen vor Gericht. Der Fall Österreich, Innsbruck 2006; Brüggemann, Jens: Männer von Ehre? Die Wehrmachtgeneralität im Nürnberger Prozess 1945/46: Zur Entstehung einer Legende, Paderborn 2018; Frei, Norbert: Vergangenheitspolitik. Die Anfänge der Bundesrepublik und die NS-Vergangenheit, München 1996; Frei, Norbert (Hrsg.): Transnationale Vergangenheitspolitik. Der Umgang mit deutschen Kriegsverbrechern in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg, Göttingen 2006; Gross, Raphael/Renz, Werner (Hrsg.): Der Frankfurter Auschwitz-Prozess (1963-1965). Kommentierte Quellenedition, 2 Bde., Frankfurt am Main u. a. 2013; Halbrainer, Heimo/Kuretsidis-Haider, Claudia (Hrsg.): Kriegsverbrechen, NS-Gewaltverbrechen und die europäische Strafjustiz von Nürnberg bis Den Haag, Graz 2007; Horstmann, Thomas/Litzinger, Heike (Hrsg.): An den Grenzen des Rechts. Gespräche mit Juristen über die Verfolgung von NS-Verbrechen, Frankfurt/Main 2006; Kuretsidis-Haider, Claudia (Hrsg.): Keine „Abrechnung“. NS-Verbrechen, Justiz und Gesellschaft in Europa nach 1945, Leipzig 1998; Leide, Henry: NS-Verbrechen und Staatssicherheit. Die geheime Vergangenheitspolitik der DDR, Göttingen 2006; Miquel, Marc von: Ahnden oder amnestieren? Westdeutsche Justiz und Vergangenheitspolitik in den sechziger Jahren, Göttingen 2004; Moisel, Claudia: Frankreich und die deutschen Kriegsverbrecher. Politik und Praxis der Strafverfolgung nach dem Zweiten Weltkrieg, Göttingen 2004; Osterloh, Jörg/Vollnhals, Clemens (Hrsg.): NS-Prozesse und deutsche Öffentlichkeit. Besatzungszeit, frühe Bundesrepublik und DDR, Göttingen 2011; Overy, Richard: Verhöre. Die NS-Elite in den Händen der Alliierten 1945, München u. a. 2002; Priemel, Kim/Stiller, Alexa (Hrsg.): NMT. Die Nürnberger Militärtribunale zwischen Geschichte, Gerechtigkeit und Rechtschöpfung, Hamburg 2013; Ueberschär, Gerd R. (Hrsg.): Der Nationalsozialismus vor Gericht. Die alliierten Prozesse gegen Kriegsverbrecher und Soldaten 1943-1952, Frankfurt/Main 2000; Ullrich, Christina: „Ich fühl’ mich nicht als Mörder!“. Die Integration von NS-Tätern in die Nachkriegsgesellschaft, Darmstadt 2011; Weckel, Ulrike/Wolfrum, Edgar (Hrsg.): „Bestien“ und „Befehlsempfänger“. Frauen und Männer in NS-Prozessen nach 1945, Göttingen 2003; Weinke, Annette: Die Verfolgung von NS-Tätern im geteilten Deutschland. Vergangenheitsbewältigung 1949-1969 oder: Eine deutsch-deutsche Beziehungsgeschichte im Kalten Krieg, Paderborn 2002; Weinke, Annette: Eine Gesellschaft ermittelt gegen sich selbst. Die Geschichte der Zentralen Stelle Ludwigsburg 1958-2008, Darmstadt 2008; Zimmermann, Volker: NS-Täter vor Gericht. Düsseldorf und die Strafprozesse wegen nationalsozialistischer Gewaltverbrechen, Düsseldorf 2002. |