Lerninhalte |
Im 19. Jahrhundert wurden im Zuge der Industrialisierung weitreichende wirtschaftliche und gesellschaftliche Umwälzungsprozesse angestoßen, die bis in die Gegenwart nachwirken. Hier wurden die Grundlagen für die Entstehung moderner Industriegesellschaften mit ihren ausdifferenzierten Produktionsmethoden gelegt. Die Kehrseite des wirtschaftlichen Aufbruchs war die Bildung einer neuen Gesellschaftsschicht, des Proletariats. Ausdehnung der Arbeitszeit, Kinderarbeit, Massenarmut durch niedrige Löhne und Wohnungsnot in Städten infolge der Zuwanderung aus ländlichen Gebieten sind daher ebenso Kennzeichen der Epoche. Diese sozialen Missstände werden als „Soziale Frage“ oder auch als „Arbeiterfrage“ bezeichnet.
Im Seminar werden wir die Problemstellung sowie verschiedene Ansätze zur Lösung der Sozialen Frage anhand von Quellentexten erarbeiten. In den Blick kommen bürgerliche Oppositionsbewegungen, die sozialistische Sicht auf die Industrialisierung (etwa im Kommunistischen Manifest) und nicht zuletzt die Beiträge der Kirchen, wie sie etwa von Bischof Wilhelm Ketteler, Adolf Kolping oder Johann Hinrich Wichern formuliert wurden. Literatur wird in der Veranstaltung bekannt gegeben. |