Kommentar |
Die durch Otto von Bismarck im Jahre 1871 herbeigeführte Reichsgründung war mit dem unaufhaltsamen Aufstieg Deutschlands zur Großmacht verbunden. Dies erzeugte bei den europäischen Rivalen massive Vorbehalte. Von Anbeginn stand das Land in einem bemerkenswerten Spannungsverhältnis zwischen dem kraftvollen Aufstieg, dem zunehmenden Potential in Staat und Gesellschaft sowie der geostrategischen Schwäche eines in der Mitte des europäischen Kontinents gelegenen, mit offenen Grenzen nach allen Seiten behafteten Reiches. In dieser Konstellation sah sich der „Eiserne Kanzler“, der nahezu zwei Jahrzehnte die Geschicke des Deutschen Reiches bestimmte, stets darauf verpflichtet, den machtpolitischen Status quo ungeachtet aller europäischer und internationaler Erschütterungen zu bewahren. Im Mittelpunkt des Hauptseminars stehen die außenpolitischen Konstellationen, Prozesse und Ereignisse, aber auch die ökonomischen, militärischen sowie ideologischen Faktoren, die zwischen 1870/71 und 1890 die Entwicklung Deutschlands im europäischen Kontext geprägt haben.
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester: 01.08.2022, 12:00 Uhr bis 26.08.2022, 16:00 Uhr Loszeitpunkt: 26.08.2022, 16:10 Uhr |