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In den antiken Quellen kommen beide Kaiser nicht gut weg: Nero führte die julisch-claudische Dynastie, Domitian die flavische durch jeweils gewaltsamen und schmachvollen Tod zu unrühmlichem Ende, beide stehen – nicht zuletzt dank schillernder Filmtradition – für Caesarenwahnsinn, Tyrannei und Christenverfolgung. Dass dieses Bild sich in der modernen Forschung zugunsten differenzierter Beurteilungen geändert hat, bildet den politischen und sozialhistorischen Hintergrund für die Vorlesung: Hier soll zugleich überblickshaft und exemplarisch die ungewöhnlich reichhaltige Literaturproduktion der zweiten Hälfte des 1. Jhs. n. Chr. vorgestellt werden, die sowohl an den Kaiserhöfen, aber auch fernab in den Provizen geblüht hat. Das umfasst Prosaautoren wie z. B. Seneca und Plinius (jeweils d. Ä. und d. J.), Petron, Quintilian, Curtius Rufus und Tacitus, Dichter wie Calpurnius Siculus, Lucan, Persius, Martial, Juvenal und die flavischen Epiker, aber auch ganze Textcorpora wie die Appendix Vergiliana und die Carmina Einsidlensia. Begleitend werden auch die beiden literarischen Repräsentationen beider Herrscher in den Blick genommen.
Die Vorlesung bietet Textzeugnisse grundsätzlich zweisprachig, auch interessierte Hörer:innen ohne Lateinkenntnisse sind daher herzlich willkommen! |