Kommentar |
Die Lehrveranstaltung ist folgenden Studiengängen / Modulen zugeordnet:
BA Ger „Spezialisierung Neuere und neueste deutsche Literatur“; LA Deutsch „Fachwissenschaftliche Aspekte der Schulrahmenpläne“ (LA, Gy; LA, Re), „Spezialisierung Neuere und neueste deutsche Literatur“, „Profilbildung Literaturwissenschaft“ (LA, Gy), „Profilbildung Linguistik und Literaturwissenschaft“ (LA, Re; LA, Sopäd [2019]), „Profilbildung Literaturwissenschaft oder Linguistik“ (LA, Sopäd [2012]); Master Bepäd (Deutsch als ZF) / Master Wipäd (Deutsch als ZF) (2017/2020; 2018/2021) „Spezialisierung Neuere und neueste deutsche Literatur“, „Profilbildung Literaturwissenschaft oder Linguistik“ (2017; 2018), „Profilbildung Literaturwissenschaft“ (2020; 2021); Master Ger (2013), Master Ger, Erstfach (2018/2020) „Literatur und Sprache der Gegenwart“
Modulprüfung wählbar in:
„Fachwissenschaftliche Aspekte der Schulrahmenpläne“ (mdl. Prüfung, 30 Min.), „Literatur und Sprache der Gegenwart“, „Spezialisierung Neuere und neueste deutsche Literatur“ (Hausarbeit [für BA sowie LA (2019) zusätzlich andere Prüfungsform als Option möglich]), „Profilbildung Literaturwissenschaft“, „Profilbildung Linguistik und Literaturwissenschaft“, „Profilbildung Literaturwissenschaft oder Linguistik“ (Studienleistung/Kompetenzprüfung)
Bräuche sind ein Mittel ritualisierter zwischenmenschlicher Kommunikation mit demonstrativer Funktion. Der Sinn ihres Vollzuges liegt darin, das Außergewöhnliche im Alltäglichen zu kultivieren, soziale Dynamiken zu bewerten bzw. Übergänge vielfältiger Natur – ob Zäsuren im Arbeits- oder Privatleben oder z.B. im jahreszeitlichen Rhythmus – symbolisch zu begleiten. Nach einer Einführung in Theorie und Methodologie der Brauchforschung werden bedeutsame Brauchtypen (Arbeits-, Jahres- und Lebenslaufbräuche) vorgestellt. Dabei gilt es, Tradierungsstränge und Wandlungsprozesse von Bräuchen in ihrer historischen Entwicklung und geographischen Verbreitung darzustellen sowie deren gegenwärtige Erscheinungsformen, die durch Globalisierung, Regionalisierung und Medialisierung geprägt sich, abzubilden. Bräuche zu deuten heißt stets, sich in die Perspektive der Brauchadressaten, ihre Zeit, ihren Raum, ihr soziales Gefüge und ihre Kommunikationsmittel, hineinzuversetzen. Die Quellenbeispiele dieses Hauptseminars entstammen größtenteils dem norddeutschen Raum und werden in europäischer Dimension historisch und vergleichend betrachtet.
Literatur
- Belliger, Andréa (2008): Ritualtheorien. Ein einführendes Handbuch. 4. Aufl. Wiesbaden.
- Bimmer, Andreas C. (2001): „Brauchforschung“. In: Rolf W. Brednich (Hrsg.): Grundriß der Volkskunde. Einführung in die Arbeitsfelder der Europäischen Ethnologie. 3. Aufl. Berlin. 445–468.
- Drascek, Daniel (Hrsg.) (2016): Bräuche : Medien : Transformationen : zum Verhältnis von performativen Praktiken und medialen (Re-)Präsentationen: Beiträge der Tagung der Arbeitsgruppe der volkskundlichen Landesstellen und außeruniversitären volkskundlichen Einrichtungen in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde vom 26. bis 28. April 2012 in München. München.
- Dücker, Burckhard (2007): Rituale: Formen - Funktionen - Geschichte; eine Einführung in die Ritualwissenschaft. Stuttgart.
- Gennep, Arnold van (2005): Übergangsriten. 3. erw. Aufl. Frankfurt am Main u.a.
- Hartinger, Walter (1992): Religion und Brauch. Darmstadt.
- Köhle-Hezinger, Christel (Hrsg.) (2011): Alltagskultur sakral – profan. Ausgewählte Aufsätze. Münster u.a.
- Moser,Dietz-Rüdiger (2002): Bräuche und Feste durch das ganze Jahr: Gepflogenheiten der Gegenwart in kulturgeschichtlichen Zusammenhängen. Freiburg.
- Scharfe, Martin (Hrsg.) (1991): Brauchforschung. Darmstadt.
- Schell, Csilla (2008): Fest, Brauch, Identität. Freiburg i. Br.
- Stollberg-Rilinger, Barbara (2019): Rituale. 2., aktualisierte Auflage. Frankfurt.
- Weber-Kellermann, Ingeborg (1978): Brauch, Familie, Arbeitsleben. Marburg.
- Weber-Kellermann, Ingeborg (1985): Saure Wochen, frohe Feste: Volksbräuche im Wandel. Frankfurt am Main.
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