Kommentar |
Mit dem normannischen Überfall auf das englische Inselkloster Lindisfarne im Jahr 793 trat Europas Norden mit aller Macht in die Geschichte des Kontinents ein. Die Jahrhunderte bis zur Begründung der Kalmarer Union, die von 1397 bis 1523 alle mittlerweile entstandenen nordischen Reiche unter einer Krone vereinte, erlebten die Inkulturation eines riesigen Gebiets, das zuvor als Peripherie wahrgenommen worden war: Islands und Grönland wurden erschlossen und besiedelt, der Norden erfuhr eine (weitere) Einbindung in einen europäisch-asiatischen Großwirtschaftsraum, Skandinavien wurde in die katholische Christenheit integriert, eigenständige Königreiche bildeten sich aus, Kulturkontakte vervielfältigten sich, Heiratsbeziehungen zu den europäischen Herrscherdynastien wurden geknüpft, Normannen übernahmen in der Normandie, in England und auf Sizilien die Macht. Das Seminar wird sich dieser wechselvollen Geschichte widmen und dabei zugleich einen Blick auf die fächerübergreifende Vielfalt der historischen Forschungsmethoden werfen, durch welche diese Epoche der nordeuropäischen Geschichte erst erhellt werden kann. Einen integralen Bestandteil des Seminars bilden vorbehaltlich der zu bewilligenden finanziellen Förderung auch Exkursionen nach Roskilde/Kopenhagen und Lübeck.
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester: 13.02.2023, 12:00 Uhr bis 17.03.2023, 16:00 Uhr Loszeitpunkt: 17.03.2023, 16:10 Uhr |
Literatur |
Stefan Brink/ Neil Price (Hrsg.), The Viking World, London 2008; Martin Kaufhold, Europas Norden im Mittelalter. Die Integration Skandinaviens in das christliche Europa, Darmstadt 2001. |