Die Lehrveranstaltung ist folgenden Studiengängen / Modulen zugeordnet:
BA Ger „Grundlagen der Literaturgeschichte“, „Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“, „Spezialisierung Deutsche Sprache und Literatur des MA und der Frühen Neuzeit / Niederdeutsche Philologie“;
BA Bepäd [Deu als Zweitfach], BA Wipäd [Deu als Zweitfach] „Grundlagen der Literaturgeschichte“, „Grundlagen Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“; LA Deutsch „Grundlagen der Literaturgeschichte“, „Grundlagen Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“ (LA, Gy), „Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“ (LA, Re), „Fachwissenschaftliche Aspekte der Schulrahmenpläne“ (LA, Gy; LA, Re), „Profilbildung Literaturwissenschaft“ (LA, Gy), „Profilbildung Linguistik und Literaturwissenschaft“ (LA, Re; LA, So [2019]), „Profilbildung Literaturwissenschaft oder Linguistik“ (LA, So [2012]); Master Bepäd (Deutsch als ZF) / Master Wipäd (Deutsch als ZF) (2017/2020; 2018/2021) „Spezialisierung Deutsche Sprache und Literatur des MA und der Frühen Neuzeit / Niederdeutsche Philologie“, „Profilbildung Literaturwissenschaft oder Linguistik“ (2017; 2018), „Profilbildung Literaturwissenschaft“ (2020; 2021); Master Ger (2013), Master Ger, Erstfach (2018/2020) „Konzeptionsmodul Master Germanistik“
Modulprüfung wählbar in:
„Grundlagen Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“, „Profilbildung Literaturwissenschaft“, „Profilbildung Linguistik und Literaturwissenschaft“, „Profilbildung Literaturwissenschaft oder Linguistik“ (mdl. Prüfung oder Klausur)
Inhaltliches Konzept
Im 12. Jahrhundert lässt sich in Frankreich und (mit einer zeitlichen Verzögerung) auch im deutschen Sprachraum ein kultureller Einschnitt feststellen, der vor allem an der Entwicklung eines von der Kirche abgelösten Gesellschaftsentwurfes festgemacht werden kann. Dieser Entwurf bringt verschiedene Aspekte des Lebens in einen (wenngleich lockeren) Zusammenhang. Hierzu zählen u.a. die Verfeinerungen der materiellen Kultur (der Burgen, der Kleidung und Rüstung, des Essens und Trinkens), die neu entwickelten Formen der Verwaltung und Herrschaft (wie der Wechsel von der Reiseherrschaft zur Residenzbildung oder die Ausbildung eines geregelten Schriftbetriebes) und die Förderung von Kunst und Literatur.
Die Träger dieser kulturellen Wende sind die weltlichen Fürsten, und da diese neue Kultur an deren Herrschaftszentren, den sog. Höfen, etabliert und weiterentwickelt wird, kann sie als ‚Hofkultur‘ oder als ‚höfische Kultur‘ bezeichnet werden. In diesem Kontext wird dann auch eine ganz eigene Ethik entwickelt, die für das gewünschte Verhalten bei Hofe die Leitbilder des Ritters und der adeligen Dame (der „frouwe“) entwirft.
Die unter dem Einfluss Frankreichs etablierte Hofkultur ist sowohl für das Verständnis der deutschen Literatur des Hochmittelalters als auch für die Geschichte des deutschen Wortschatzes im 12. und 13. Jahrhundert von großer Bedeutung.
– So orientiert sich die deutschsprachige Literatur in der Zeit vor und um 1200 sehr stark an französischen Vorlagen und ist damit selbst ein Indiz für die Übernahme kultureller Praxen. Gleichzeitig spiegeln die Texte im Medium literarischer Entwürfe alle Aspekte der neuen Gesellschaftskultur und ihrer moralischen Leitbilder wider.
– Für die Sprachgeschichte ist wichtig, dass in den Texten sowohl der ganze terminologische Apparat für die Benennung aller Aspekte der höfischen Kultur greifbar wird als auch etliche Bedeutungswandel, die durch ihre Etablierung und Durchsetzung angestoßen werden und sich bis heute auf unseren Wortschatz auswirken.
Dieser Zusammenhang von Literatur, Sprache und Kultur im deutschen Hochmittelalter soll am Beispiel literarischer Klassiker aus der Zeit um 1200 verdeutlicht werden.
Die verbindliche Anmeldung erfolgt durch Stud.Ip.
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