Literatur |
Ein Reader mit der verbindlichen Textgrundlage wird kurz vor Semesterbeginn als Kopiergrundlage in Stud.IP zur Verfügung gestellt. Kommentare: S. Seelentag: Der pseudovergilische Culex. Text – Übersetzung – Kommentar. Stuttgart 2012; R.O.A.M. Lyne: Ciris. A Poem attributed to Vergil. Cambridge 1978 (ND pb. 2004); P. Dräger: Decimus Magnus Ausonius. Sämtliche Werke. Bd. 2: Trierer Werke. Trier 2011. Sekundärliteratur: N. Hömke: Epic structures in classical and post-classical Roman epyllia. In: C. Reitz / S. Finkmann (Hgg.): Structures of Epic Poetry. 4 vols., vol. 1: Foundations. Berlin/Boston 2019, 443-486. N. Holzberg (Hg.): Die Appendix Vergiliana. Pseudepigraphen im literarischen Kontext. Tübingen 2005; I. Peirano: The Rhetoric of the Roman Fake. Latin Pseudepigrapha in Context. Cambridge 2012. |
Lerninhalte |
Auch wenn die Bezeichnung modern ist, hat sich das römische Epyllion in der frühen Kaiserzeit zu einem kunstvollen epischen Subgenre entwickelt. Drei besonders lohnende Beispiele werden im Kurs behandelt: zwei Texte aus der Appendix Vergiliana, nämlich Culex (Stechmücke erscheint einem Hirten im Traum und beschwert sich über ihren ungewürdigten Tod) und Ciris (Scylla begeht aus Liebe Hochverrat und wird dafür in den Seevogel ciris verwandelt); außerdem der Cupido cruciatus („Der gemarterte Cupido“) des spätantiken gallischen Dichters Ausonius. Wir werden uns intensiv mit der allgegenwärtigen Intertextualität zum (vergilischen bzw. ovidischen) Prätext beschäftigen, die parodistische Wirkungsabsicht hinterfragen, die Erzählerposition und die besondere sprachliche Gestaltung analysieren und uns in die Stilistik und Erzähltechnik pseudepigraphischer Texte einarbeiten.
Anforderungen: Die Studierenden übernehmen je ein Kurzreferat, eine textkritische Präsentation und eine Sitzungsleitung. Die dort behandelte Passage ist ggf. Grundlage der schriftlichen Modulprüfung (Hausarbeit). Der genaue Ablauf wird in der ersten Sitzung besprochen. Es gilt generell, und insbesondere in der ersten Sitzung, Anwesenheitspflicht!
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