Festkultur im klassischen Athen

Johann P. Arnason – Kurt A. Raaflaub – Peter Wagner (Hrsg.): The Greek Polis and the Invention of Democracy. A political-cultural Transformation and its Interpretations, Malden u.a. 2013; Jenifer Neils – Dyland K. Rogers (Hrsg.): The Cambridge Companion to Ancient Athens, Cambridge 2021; Robert Parker (Hrsg.): Athenian Myths and Festivals. Aglauros, Erechtheus, Plynteria, Panathenaia, Dionysia, Oxford 2011; Thomas Spät – Beate Wagner-Hasel (Hrsg.): Frauenwelten in der Antike. Geschlechterordnung und weibliche Lebenspraxis, Stuttgart 2006; John J. Winkler – Froma I. Zeitlin (Hrsg.): Nothing to Do with Dionysos? Athenian Drama und Its Social Context, Princeton 1990.

In seiner Leichenrede für die Gefallenen des ersten Jahres des Peloponnesischen Krieges nennt der Stratege Perikles Erholungsmöglichkeiten, Wettkämpfe und Opfergaben als wichtiges Merkmal der politischen Ordnung Athens. Perikles bezieht sich hierbei auf Feste und kultische Praktiken, welche die athenische Polis organisierte und ausrichtete. Feste waren ein wichtiger Moment für das Zusammenleben in Athen und die Teilnahme an ihnen stellte ein Merkmal des Bürgerseins dar. Die städtischen Dionysien und die Lenäen sind hierfür wichtige Beispiele. In den damals stattfindenden Theateraufführungen sieht die heutige Forschung ein Mittel zur Diskussion über Werte und politische Entscheidungen, zur Entschärfung von Konfliktsituationen und Identitätsbildung. Auch die Feste der Athenerinnen im Heiligtum für Artemis Brauronia zeigen, dass die Zugehörigkeit zur Polis-Gemeinschaft durch die Teilnahme an kultischen Handlungen demonstriert wurde. Die Lehrveranstaltung wird auf die Bedeutung verschiedener Feste für das athenische Zusammenleben eingehen und einen Einblick in den Zusammenhang von politischer Ordnung und kultischen Praktiken geben.