Die Lehrveranstaltung ist folgenden Studiengängen / Modulen zugeordnet:
LA Deutsch „Profilbildung Literaturwissenschaft“ (LA, Gy), „Profilbildung Linguistik und Literaturwissenschaft“ (LA, Re; LA, Sopäd [2019, 2022]), „Profilbildung Literaturwissenschaft oder Linguistik“ (LA, Sopäd [2012]); Master Bepäd (Deutsch als ZF) / Master Wipäd (Deutsch als ZF) „Profilbildung Literaturwissenschaft oder Linguistik“ (2017; 2018), „Profilbildung Literaturwissenschaft“ (2020; 2021);
Interdisziplinärer Wahlbereich: IDWB-BA und IDWB-LA, Modul: „Regionalethnografien Norddeutschlands in der Europäischen Ethnologie“
Modulprüfung wählbar in:
„Profilbildung Literaturwissenschaft“, „Profilbildung Linguistik und Literaturwissenschaft“, „Profilbildung Literaturwissenschaft oder Linguistik“ (Studienleistung/Kompetenzprüfung)
Inhaltliches Profil der Lehrveranstaltung
Das Seminar behandelt die Erscheinungsformen und Hintergründe der europäischen Hexenverfolgung und den Diskurs über sie unter starker Berücksichtigung niederdeutscher, speziell mecklenburgischer Quellen. Erst die fundierte Kenntnis von Quellen, die am leichtesten in Archiven vor Ort zu haben sind, macht die Dimension, Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit eines solchen Themas fasslich. Die Hexenüberlieferung bietet sich im Geflecht schriftlicher, mündlicher und bildlicher Tradierung dar.
Die Themenkreise umfassen u.a. die Geschichte der Hexenverfolgung, Hexenprozessprotokolle (auch Kinderhexenprozesse), die Hexenvorstellungen im Volksglauben und den Konfessionen, Schadenzauber und Abwehr, den „bösen Blick“, Hexen- und Teufelssagen, die Hexe im Flugblatt der Frühen Neuzeit, Hexen als Gegenspieler und Helferfiguren im Märchen, Hexen und Teufel im Volksbrauch und Volksschauspiel und Hexen und „alte Weiber“ in der Stereotypenforschung.
Literatur
Beyer, Carl (1903): Kulturgeschichtliche Bilder aus Mecklenburg. Zauberei und Hexenprozesse im evangelischen Mecklenburg. Berlin.
Boll, Ernst (1995): Geschichte Meklenburgs mit besonderer Berücksichtigung der Culturgeschichte. Erster Theil. Neubrandenburg 1855 (Nachdruck 1995). 282–306.
Daxelmüller, Christoph (1996): Aberglaube, Hexenzauber, Höllenängste. Eine Geschichte der Magie. München.
Rösler, Irmtraud (1997): „Ich soll als eine Zauberinne vorbrandt werden ...“. Zur Widerspiegelung populären Zauberwissens in mecklenburgischen Hexenprozeßprotokollen und zur Sprachform der Verhörsprotokolle. In: Dieter Harmening, Andrea Rudolph (Hrsg.): Hexenverfolgung in Mecklenburg. Dettelbach, 13–30.
Schöck, Inge (1978): Hexenglaube in der Gegenwart. Tübingen.
Soldan, Wilhelm G.; Heppe, Heinrich (1990): Geschichte der Hexenprozesse. Nachdruck Essen.
Sprenger, Jakob; Institoris, Heinrich (1923): Der Hexenhammer. Berlin 1923 (zuerst Straßburg 1487).
Weiser-Aall, Lily (1930/31): Stichwort „Hexe“. In: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Hg. von Hanns Bächtold-Stäubli. Bd. 3. Berlin, Leipzig. Sp. 1827–1920.
Die verbindliche Anmeldung erfolgt durch Stud.IP. |