Literatur |
Christ, Karl: Römische Geschichte und deutsche Geschichtswissenschaft, München 1982, S. 117-260; Kater, Michael H.: Das „Ahnenerbe“ der SS 1935-1945. Ein Beitrag zur Kulturpolitik des Dritten Reiches; München ²1997 ³2000; Leube, Achim (Hg.): Prähistorie und Nationalsozialismus. Die mittel- und osteuropäische UFG-Forschung in den Jahren 1933-1945, Heidelberg 2002; Losemann, Volker: Nationalsozialismus und Antike, Hamburg 1977 (ND in Gesammelte Schriften 2, Wiesbaden 2021); Lund, Allan: Germanenideologie im Nationalsozialismus. Zur Rezeption der Germania …, Heidelberg 1995; Nösler, Daniel: Die archäologischen Forschungen in Mecklenburg 1930-1945, Schwerin 2016; Rebenich, Stefan: Die Deutschen und ihre Antike, Stuttgart 2021, S. 242-271; Sehlmeyer, Markus/ Walter, Uwe: Unberührt von jedem Umbruch? Der Althistoriker Ernst Hohl …, Frankfurt 2005, S. 12-26, 69-87 (über die Universität Rostock im NS).
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Lerninhalte |
Der Nationalsozialismus hatte in vielen Bereichen eine ganz eigentümliche Sicht auf die Antike. Während Hitler die Römer als vorbildlich ansah, hat das Institut für Geistesurgeschichte (Bad Doberan, 1932-1933) die Germanen präferiert und gilt als Vorläufer des „Ahnenerbes“ (1935ff.), das später maßgeblich von Heinrich Himmler (SS) geprägt wurde. Das Seminar soll zunächst die Voraussetzungen dieser Forschungen behandeln, dann an Beispielen zeigen, dass angebliche Runen oder die Germania des Tacitus politisch instrumentalisiert wurden.
Das Hauptseminar übt die Methoden althistorischer Forschung, gibt aber auch Einblicke in den Missbrauch der Wissenschaft für politische Zwecke, denn unter dem Deckmantel der Forschung hat die SS das „Ahnenerbe“ im 2. Weltkrieg für menschenverachtende militärische Zwecke missbraucht. -- Der erfolgreiche Besuch des Proseminars Alte Geschichte wird vorausgesetzt; die Hausarbeiten werden sich mit althistorischen Kontroversen der NS-Zeit befassen, während die Referate thematisch weiter offen sind. Das Blockseminar findet in zwei Teilen in Präsenz statt (s.o.). Bitte tragen Sie sich bei Interesse in studIP ein. |