Kommentar |
Unter der Perspektive der Spätmoderne ist Jugend eine entgrenzte, entstrukturierte und pluralisierte Lebensphase, in der Heranwachsende durch eine zunehmende Handlungs- und Entscheidungsautonomie vor der Herausforderung stehen, selbstverantwortet ihre Biographie zu gestalten (u.a. Ecarius et al. 2011; Quenzel und Hurrelmann 2022). Wie nun Heranwachsende unter den spätmodernen Zwängen von Wahlfreiheit und Wahlverpflichtung dennoch handlungsfähige Subjekte werden und ihre Biographien gestalten, ist Thema des Seminars. Dabei stellt das Seminar „Biographie und Jugend“ eine Vertiefung der Vorlesungsinhalte, insbesondere in der Auseinandersetzung mit biographischen Jugendstudien dar. Dazu erarbeiten die Studierenden in Gruppen eine biographische Jugendstudie, u.a. zum Thema Übergang Schule-Beruf und stellen diese im Plenum vor. Innerhalb des Seminars erfolgt eine methodische Fokussierung auf das Narrative Interview und die Narrationsanalyse nach Fritz Schütze.
Am Ende des Semesters verfügen die Studierenden über ein praktisches Verständnis, der in der Vorlesung vermittelten theoretischen Konzepte und Methoden der (erziehungswissenschaftlichen) Biographieforschung. Zudem wissen die Studierenden, wie es gelingen kann, gesellschaftstheoretische und insbesondere jugendtheoretische Fragen mittels biographischer Forschung zu bearbeiten und zu diskutieren. |