Günther Anders kann als philosophischer Außenseiter bezeichnet werden, dessen Rezeption zu
Unrecht hinter seinen Zeitgenossen Theodor Adorno und Hannah Arendt zurückbleibt. Wie kaum
ein anderer Denker hat er das Verhältnis des Menschen zu seiner Technik, die ihm immer mehr über
den Kopf wächst, einer tiefschürfenden Analyse unterzogen. Seine Betrachtungen über eine an der Grenze
zur Selbstzerstörung stehende Menschheit sind angesichts der Klimakrise, der geopolitischen Konflikte mit
atomaren Drohungen und des Einflusses der Künstlichen Intelligenz aktueller denn je. Das Seminar will also
einen Überblick über Anders’ Untersuchungen geben und dabei vor allem auf sein zweibändiges Hauptwerk
„Die Antiquiertheit des Menschen“ eingehen. Die Überlegungen sollen dabei immer auch auf ihre aktuellen
Implikationen überprüft werden. |