Literatur |
Verbindliche Textausgabe: Cornelii Taciti Opera minora, rec. M. Winterbottom / R.M. Ogilvie, Oxford 1975 (OCT); weitere Texte (s.o.) werden als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt. Kommentare: A. Gudeman: P. Cornelii Taciti Dialogus de oratoribus, Leipzig / Berlin 21914 (ND Amsterdam 1967); R. Güngerich: Kommentar zum Dialogus des Tacitus. A. d. Nachl. hg. v. H. Heubner, Göttingen 1980; R. Mayer: Tacitus. Dialogus de oratoribus, Cambridge 2001. Sekundärliteratur: K. Heldmann: Antike Theorien über Entwicklung und Verfall der Redekunst, München 1982; Van den Berg, Christopher: The World of Tacitus‘ Dialogus de oratoribus. Aesthetics and Empire in ancient Rome. |
Lerninhalte |
Warum ist die Redekunst ausgerechnet in unserer Zeit verödet und verwaist? Diese Frage eröffnet den nach ciceronianischer Manier komponierten Dialog zwischen drei Koryphäen der Beredsamkeit, den Tacitus in frühester Jugend mitangehört haben will. Doch im Grunde steht viel Grundsätzlicheres auf dem Prüfstand: Kann man wirklich von einem Niedergang sprechen? Und ist nicht generell die Dichtkunst der Redekunst vorzuziehen? Schon für sich genommen bietet die kleine Schrift reichlich Stoff für Analysen (Charakterzeichnung, Dialogstruktur, politischer und literaturgeschichtlicher ‚Sitz im Leben‘ etc.). Obendrein stellt sich Tacitus damit in die seit Generationen gepflegte Tradition von Klagen über den Niedergang der Redekunst – dessen Beginn jeder der Autoren just in seine Zeit datiert. Wir werden den Dialog in Gänze lesen und situativ weitere Passagen zum Vergleich heranziehen. |