Literatur |
Reisinger/ Haack (2019) Die Medizinische Fakultät der Universität Rostock; Rektor Universität Rostock (1969) Geschichte der Universität Rostock 1419–1969; Asche M (2010) Von der reichen hansischen Bürgeruniversität; Universität Rostock (1994) Mögen viele Lehrmeinungen um die eine Wahrheit ringen; Universität Rostock (1994) Universität und Stadt; Köster (2024) Geschichtskulturelle Transformationen; David (2023) Erinnern, Mahnen, Gedenken; Goschler (2021) Rudolf Virchow.
Die Literatur zu den einzelnen Beiträgen wird im Seminar bekanntgegeben.
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Lerninhalte |
Die Auseinandersetzung mit der Geschichte der eigenen Fakultät bedarf mehrfacher Ansprüche: Neben der wichtigen Funktion der Identitäts- und Traditionsstiftung kann ein Blick zurück die Sicht auf Gegenwart und Zukunft schärfen: Medizinisches Wissen ist zeitbedingt und veränderbar. Das Seminar vermittelt Einblicke in die Geschichte der mehrere Jahrhunderte fortbestehenden und sich entwickelnden Medizin in Rostock. Dabei wird der Bogen von den Anfängen bis zum Ende des 20. Jahrhunderts gespannt. Es wird um Erfolgsgeschichten medizinischer Arbeit und Forschung gehen, um Institutionen, Gebäude, Lehrende, Lernende, Patientinnen und Patienten, schließlich um Menschen- und Gesellschaftsbilder in der Medizin innerhalb ihrer zeitbedingten Varianten; und damit auch um die Schattenseiten medizinischer Versorgung und Forschung.
Ziel ist es, die Medizin und die in ihr Handelnden in sozialen Kontextualisierungen zu betrachten und so den Blickwinkel auf Prozesse der gesellschaftlichen „Medikalisierung“, der Jahrhunderte währenden Professionalisierung, der Politisierung von Medizin oder gar der Stigmatisierung zu erweitern. Auch mit der erinnerungskulturellen Praxis, Straßen, Kliniken, Auszeichnungen etc. nach berühmten Medizinern zu benennen, setzt sich das Seminar auseinander.
Am Ende des Seminars findet eine Exkursion nach Alt Rehse statt. Hier hatte die "Führerschule der deutschen Ärzteschaft" in der NS-Zeit ihren Sitz. |