Nicht erst das 18. Jahrhundert war ein „tintenklecksendes Säkulum“ (Schiller). Seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert nahmen Schrift und schriftgestütze Kommunikation eine zunehmend wichtigere Rolle in administrativen, politischen, wirtschaftlichen oder sozialen Kontexten ein. Die Übung fragt danach, welche Auswirkungen die neuen Möglichkeiten schriftgestützer Kommunikation auf die frühneuzeitliche Gesellschaft hatte. Dabei sollen ganz grundlegende Fragen diskutiert werden: Wer hatte überhaupt Zugang zum Medium Schrift? Auf welchen materiellen Grundlagen basierte Schrift? Welche Bedeutung kam unterschiedlichen Schreibpraktiken zu? Die Übung möchte sich dem Phänomen auf zwei Ebenen nähern: Zum einen soll mit einem kulturgeschichtlichen Ansatz ein vertiefendes Verständnis für das weite Feld der Schriftlichkeit geliefert werden. Zum anderen soll die Übung anhand unterschiedlicher Quellentypen von Ego-Dokumenten über Briefe bis hin zu Rechnungsbüchern einen praxisnahen Einstieg in die Paläographie der Vormoderne bieten.
Ein hilfreiches Angebot für das Lesen alter Handschriften ist das Lernangebot „Ad Fontes“ der Universität Zürich http://www.adfontes.uzh.ch
Einschreibezeitraum für das SoSe 2018:
19.02.2018, 12:00 Uhr bis 09.03.2018, 16:00 Uhr
Loszeitpunkt:
09.03.2018, 16:10 Uhr |